Nachdem der Symphonische Chor Hamburg im November 2014 Johannes Brahms’ „Alt-Rhapsodie“ und „Schicksalslied“ aufgeführt hatte, stand am 19. April beim Frühjahrskonzert 2015 „Ein deutsches Requiem“ im Mittelpunkt.
Das siebensätzige Werk für Soli, Chor und Orchester op. 45 bescherte dem damals 33-jährigen Hamburger Komponisten nach der Bremer Uraufführung (noch ohne 5. Satz) am Karfreitag des Jahres 1868 und der ersten Gesamtaufführung in Leipzig 1869 einen triumphalen Erfolg und verhalf ihm zum endgültigen Durchbruch. Mehr als zehn Jahre lang hat sich Brahms (1833-1897) immer wieder mit dem Requiem beschäftigt. Vieles spricht dafür, dass der auslösende Impuls dafür der Tod seines Freundes und Förderers Robert Schumann im Jahre 1856 war und der Tod seiner eigenen Mutter (1865) Brahms die kompositorische Arbeit nach vierjähriger Arbeit wieder aufnehmen ließ. Warum aber ein “Deutsches Requiem”? Anders als im klassischen Requiem ging es Brahms nicht umd die Begleitung der Toten ins Jenseits. Diesseitigkeit steht im Vordergrund: der Trost für die Hinterbliebenen und all jene, “die da Leid tragen”…